Motivation ist ein durchwegs missverstandener Begriff. Wir verwenden ihn und meinen eigentlich Volition, umgangssprachlich Willenskraft. Unter Motivation verstehen wir heute, dank der neueren Motivationstheorie unter anderem nach Joseph LeDoux, die Gesamtheit der Beweggründe (Motive), die zu einer Handlungsbereitschaft führen. Sind wir motiviert, sind wir grundsätzlich geneigt, etwas dahingehend, oder besser zielgerichtet zu tun (Bereitschaftspotential). Sehr vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen: wer mit seinem Willen Berge versetzten will, ist motiviert, den Berg zu versetzten - die Kraft dazu liegt in der eigene Willensstärke, Volition genannt. Konkret meinen wir damit 5 Umsetzungskompetenzen, die - Gott sei Dank - kein Gottesgeschenk sind, sondern, die entwickelt werden können, sofern sie sich nicht im ausreichenden Maß als wirkungsvoll erweisen:
- Die Fähigkeit der Unterscheidung zwischen wichtig und unwichtig
- Die Fähigkeit der Gestaltung von Stimmungen (eigene wie umgebende), um daraus Energie zu gewinnen, anstatt sie zu verbrauchen
- Vorausschauende Planung und kreative Problemlösung
- Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit (Selbstvertrauen), indem man die Grundbedürfnisse nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Kontrolle befriedigt
- Ein hohes Maß an zielbezogener Selbstdisziplin durch das Erkennen von Sinn indem was man tut, was wiederum die Fähigkeit der Unterscheidung zwischen wichtig und unwichtig beeinflusst.
Diese Kompetenzen kommen wirkungsvoll zum Einsatz, wenn wir erfolgreich sind, was wiederum bedeutet, dass wir unsere Ziele (Motive) erreichen. Das führt uns wieder zum Ausgangspunkt - zu unserer Motivation - zu dem, was wir anstreben und was wir wollen. Oder in Erich Fromms Worten (Haben oder Sein): "Wir verwenden unsere ganze Energie darauf, das zu bekommen, was wir haben wollen, und die meisten fragen nie nach der Voraussetzung dafür: Dass sie nämlich wissen, was sie wirklich wollen!"
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