Keine Sorge, ich werde mich nicht darin vertiefen, dass das Schlechte erst das Gute zum Guten macht. Mit dieser Weisheit beschäftigen sich ohnehin Kalender und Beileidskarten ausreichend.
Wesentlich interessanter ist die krisenbedingte Zäsur. Aus ihr heraus kann sich Veränderung entwickeln, vorausgesetzt, man sieht den "Himmel", also einen gewünschten Zustand, der sich zum Ziel formulieren lässt, welches man verfolgen kann. Wer am Boden liegt, bewegungslos, leidet meist stark unter dem Eindruck der Ohnmacht. Gedanken wie "ich kann nichts tun" oder "alles ist zu spät, wozu noch etwas tun" verstärken diesen Eindruck. Ist ja manchmal auch so. Manches ist einfach gegessen - nachwürzen ist nicht. Was nicht bedeutet, dass wir den Rest unseres Lebens in diesem Zustand verharren müssen. Der "Himmel" muss nicht die Lösung für ein verkacktes Problem sein, das sich nicht mehr reparieren lässt. Wie gesagt, ein gewünschter Zustand, ein Ziel, dessen Erreichen erste Schritte bedingen. Wir kommen in Bewegung, setzen die ersten Handlungen und lösen uns aus der Ohnmacht unter der wir leiden. Wir schlagen vielleicht neue Wege ein, die uns zuvor undenkbar erschienen, wir verändern voller Hoffnung - ohne, dass die Veränderung eine Krise nach sich zieht, da sie selbst aus der Krise entstand. Sie wird begrüßt und nicht als Irritation wahrgenommen.
So gesehen bietet das am Boden liegen optimale Voraussetzungen, um dem Leben Wendung zu geben - wohin auch immer. Die Krise ist eben nicht nur das Ende, sie kann der Anfang einer Veränderung sein, die den Himmel zum Ziel hat.
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