Manchmal ist es anstrengend. Kein Handgriff geht von der Hand und was man anfasst, geht schief. Noch anstrengender wird es, wenn ich zwischen Krise und der gesuchten Lösung, anderen beim vorbeisegeln zusehe. Die Manöver gelingen mühelos. Wie von selbst wird Fahrt aufgenommen und obwohl man sich im selben Fahrwasser bewegt, bewegt sich die Monsterwelle ausschließlich auf mich zu. Von wegen ruhiges Fahrwasser. Steht der Kahn erstmal, ist jegliches Auf und Ab Anlass zur Übelkeit.
Von wegen, wir sitzen alle im selben Boot! Das Leben verschenkt keine Segelboote. Zumindest mir nicht. So denke ich, neiderfüllt, den, von Aufwinden geblähten Segeln der anderen, nachblickend...
OK. Jetzt sollte ich die Kurve kriegen, um über die Ruder zu sprechen, mit denen man auch vorwärts kommen kann. Wenn man sich richtig ins Zeug legt. Mit aller Kraft und mit voll viel Energie. Um irgendwo anzukommen. Was ansteuern, um endlich Land unter den Füßen zu haben, auf dem man aufbauen kann, sofern man noch die Kraft dazu hat. Nach der ganzen Ruderei, ein enden wollendes Unterfangen. Es sei denn, man ist an das neue Ufer gesegelt.
Also lehn ich mich zurück. In mein sperriges Scheißding, das sich nicht wenden lassen will und das gefühlt noch keinen Meter von selbst gemacht. Ich schließe die Augen und träume von den Segelbooten der anderen, die es jetzt viel besser haben als ich, bis ich von einer neiderfüllten Stimme aus meinem Tagtraum gerissen werden: "Pfoah eh! Schon wieder so eine verdammte Seglerin! Wieso müsst ihr eigentlich nie rudern?"